Die Heimat der alten, südostasiatischen Jagdwindhundrasse
Taigan ist Kyrgyzstan (Кыргызстан). Bereits im kirgisischen
Heldenepos "Manas" aus dem 10 Jhd. wird der Taigan erwähnt. Auch
alte, chinesische Aufzeichnungen - 2000 Jahre v.Chr. als die
Besiedelung Kyrgyzstans erfolgte - beschreiben den Taigan als
Begleiter und Helfer des Jägers. Er ist sehr flink, zäh,
wendig und schnell und hat obendrein eine enorme Ausdauer. Er ist
sehr intelligent und fähig Entscheidungen, die er für richtig
hält, selbstständig zu treffen. Der Taigan hat eine gute Reaktion
auf Veränderungen in seiner Umgebung und kann sich schnell
zurechtfinden. Wenn er Wild sieht, explodiert er förmlich und
sein Adrenalinspiegel steigt enorm an. Um für sich selbst Nahrung
zu beschaffen, jagt der Taigan Murmeltiere, Erdhörnchen und
Hasen. Der Jäger erbeutet mit Hilfe des Taigan Bergziegen, Rehe,
Wölfe, Füchse, Schakale und sogar Dachse. Die Kirgisen verwenden
die erbeuteten Felle zum Tausch gegen Dinge des täglichen
Bedarfs.
Die Furchtlosigkeit und Entschlossenheit des Taigan war im Leben
der nomadischen Viehzüchter immer sehr wichtig. Die Taigane halfen
dabei Wölfe zu jagen, und dadurch das Vieh zu schützen. Familien,
die einen Taigan besaßen, mussten nicht hungern oder Angst vor
Raubtieren haben, weshalb ein Taigan ein sehr wertvoller Besitz
war. Eine Hündin mit Welpen wurde in der linken Hälfte der Jurte
gehalten, obwohl es bei den Kirgisen üblich war, dass die Hunde
im Freien gehalten wurden. Ein junger Taigan, der schon
bewiesen hatte, dass er gut arbeiten konnte, wurde hoch geschätzt
und war sehr wertvoll. Wenn ein solcher Hund an einen neuen
Besitzer abgegeben wurde, dann nur im Austausch gegen z.B. ein
sehr gutes, reinrassiges Pferd. Erwachsene Taigane, die gut
arbeiteten, wurden nie verkauft, sondern nur als Geschenk
weitergegeben. Eine kirgisische Tradition besagt, dass ein Taigan
nur als Geschenk den Besitzer wechsle oder aber gestohlen werde.
Im täglichen Leben ist der Taigan ein ruhiger Hund und seinem
Besitzer treu und loyal ergeben, denn er liebt seinen Besitzer
und ist bereit alles für ihn zu tun. Das macht ihn auch zu einem
guten "Schutzhund". Wobei der Schutz im gleichen Maße erfolgt wie
die Jagd, bei der ein Taigan sein ganzes Potential einsetzt. Schon als junger Hund erkennt der Taigan die Menschen,
die zu seinem Besitzer gehören. Allen Anderen begegnet er mit
Misstrauen und wird Fremden nicht erlauben sich zu nähern, indem
er sie knurrend umkreist. Deshalb sollte man einem Taigan immer
vorsichtig aber stets freundlich gegenübertreten. Auf Wanderungen
ist er ausgeglichen und nicht aggressiv. Anderen Hunden gegenüber
verhält sich der Taigan, der sich seiner Stärke bewusst ist,
meist gleichgültig und ruhig. Der Taigan ist ein stolzer,
würdevoller Hund, der keine gewaltsame Behandlung duldet. Am besten ist
es, einem Taigan nur die notwendigsten Kommandos beizubringen,
das sind solche, die er früher auch schon bei den Nomaden lernen
musste. So muss er kommen wenn er gerufen wird, an der Leine
gehen, und lernen auf seinen Platz zu gehen. Zusätzlich sind noch
untersagende und ermutigende Befehle sinnvoll. Andere Kommandos
wie Sitz und Platz werden auch von guterzogenen Taiganen nur
widerwillig, langsam und nur zum Gefallen ihres Besitzers
ausgeführt.............
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